Hotel Lech, Alpensport Gmbh & CoKG • Hotel Lech, Dorf 263, Residenz Chesa Rosa, Dorf 155, A-6764 LECH am Arlberg • Tel: +43 5583 2289-0 • Fax: +43 5583 2727 • hotel.lech@lech.at

Sonnenschilauf in Lech am Arlberg


Man lebt nur einmal“  sagt Herr Karl zu mir und akzeptiert keine Ausrede, nicht mit auf seine Schitour zu kommen. Er hat recht, Die Gäste haben schon ihr tolles Frühstück genossen, lasse die restliche Arbeit für die Familie liegen, packe in Windeseile den Rucksack mit Fellen, Harscheisen, Reserve-T-Shirt, Erste-Hilfe-Kit ist sowieso immer drin, Blasenpflaster, 2 Äpfel und eine Thermoskanne Tee.

Schitouren wie nie zuvor

Die Bedingungen dieses Jahr sind absolut einzigartig für den Sonnenschilauf im Frühling. Die Nächte kalt und frostig, tagsüber firnt die Sonne die Hänge auf. Optimal für den Frühjahrsschilauf und natürlich für Tourengeher … Man startet früh  – die erste Gondel auf den Rüfikopf. Immerhin 6 weitere Schifans sind dabei. Der Plan ist, auf’s Hintergrün auf zu steigen, Abfahrt ins Bockbachtal. Knusprig ist die gefrorene Ratrakspur und die ersten paar Meter Aufstieg auch. Schon die ersten Schwünge Richtung Wöster lassen das Herz höher schlagen. Sahnehänge vor der langen Querfahrt bis zum Aufstieg Richtung Wöster. Felle montieren, eine Schicht Kleidung im Rucksack verstauen und ganz langsam, gemütlich und regelmäßig beginnt der harmlose Aufstieg. Eine Begleiterin hat einen schlechten Tag und somit bleibt der Schiguide bei ihr. Mir läuft’s so easy wie nie zuvor – in 45 Minuten bin ich auf der Kuppe. Unglaubliche Windstille – kein Hauch, wolkenloser, blitzblauer Himmel! Fotos für danach – es müssen ein Dutzend geworden sein. Der warme Tee und die unheimliche Ruhe – der Panoramablick über den ganzen Arlberg machen andächtig und flössen Respekt ein! Meine zwei Begleiter erscheinen – stecknadelkopfgroß – aber tapfer Schritt für Schritt über den letzten Anstieg. Hoffentlich hält der Firn lange genug …

 

Traumabfahrt im Frühling

Und dann wird’s wahr – die fast endlose Abfahrt auf glitzernden Firnschneehängen – nur ab und zu ein verschlafendes Murmeltier und „Kuhschellen“ wachsen aus dem Nichts. Zu dritt – ganz alleine – das ist Raum und Zeit! Es ist kein Schifahren – es ist ein Gleiten in einer Zwischenwelt.  Abenteuer gehört dann doch dazu. Das Erste – die Überquerung des Bockbaches – das Ufer steil, der Bach klein, fein, tief. Scheint mein Glückstag zu sein, ich schaffe es trockenen Fußes – meine Freunde nehmen ein erfrischendes Fußbad …

Hätte einer von uns gewusst, was uns noch erwartet, hätten wir … Der Marsch aus dem Bockbachtal hinaus ist ca. 6 km lang. Davon sind ca. 4 km alte, bollige, teilweise eisige Lawinen zu überqueren. Krämpfe in Wadl und Hüfte, mindesten 10 x abschnallen, zu Fuß weiter, anschnallen. Auf der Gegenseite poltern Stein- und Eislawinchen herunter. Die Lechtalstraße kommt ins Visier. Wenn man mit dem Auto dort hinunterfährt, wird einem schon „ungeheuer“ und heute stehen wir mitten drin, in diesen Abhängen … Gott sei Dank liegt auf der Schattenseite noch ein winziges Bisschen Schnee, sodass die Route etwas schneller zu bewältigen ist. Handy sei Dank – Andreas holt uns mit dem Auto und erspart uns den letzten Kilometer Aspaltstraßenspaziergang. Die Fahrbahn gerade breit genug für unseren schlanken Golf. Bin schlecht im Schätzen – der Lechbach dürfte ca. 100 m weiter unten seinen Weg nach Füssen suchen.

Der G’spritzte zu Hause im Hotel Lech schmeckt wie Champagner vom Feinsten. Und das ist nicht das Ende. Morgen gibt’s vielleicht noch eine kleine Tour – Ziel noch offen und von der Gunst der Wettergötter abhängig …

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